Das Projekt

Warum soll man desktop4education bzw. Open Source Software nutzen?

 

d4e_team_2011.jpgMit dem Projekt „desktop4education“ und „server4education“ soll auf der Basis freier und somit kostenloser Software gezeigt werden, dass mit diesem System der moderne IT-Unterricht von den Volksschulen bis hin zu den Universitäten auf einfache Art und Weise abgedeckt werden kann. Installiert werden können der desktop4education und der dazu optimierte server4education von der Gratis-DVD, die eine automatische Installation und Integration in bestehende Netzwerke (Windows, Novell, Linux) ermöglicht.

 

efit_logo.gifDie Etablierung von Open-Source-Lösungen an Österreichs Schulen bildet einen wesentlichen Schwerpunkt im Rahmen der efit21-Gesamtstrategie des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (bm:ukk) und sollen ein österreichweites Open-Source-Bildungsnetzwerk für sämtliche Schulen Österreichs bereitstellen. Das bm:ukk fördert die ständige Entwicklung und Verbesserung des lizenzkostenfreien d4e-Arbeitsplatzes und des ebenfalls lizenzkostenfreien s4e-Servers. Beide Varianten werden in Form von DVDs, ISO Images zum Download und als Virtual Appliance vertrieben und können von Schüler/innen, Lehrer/innen sowie Eltern kostenlos verwendet werden.

openSUSE_Logo.pngMit der Linux Distribution openSUSE baut das Projekt auf eine stabile, moderne und sichere Basis für ihr Betriebssystem auf. So können auf mehr als 22.000 freie Softwareprojekte mit mehr als 158.000 Pakete jederzeit zugriffen werden. Der Schülerarbeitsplatz (d4e) ist unter anderem mit Software für Office, Grafik, Audio, Video und Internet ausgestattet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Auswahl erstklassiger Software für den Mathematik-, Physik-, Chemie-, Informatik- und Geometrieunterricht, sowie auch für Allgemeine Höhere Schulen, Kaufmännische Schulen und Technische Schulen gelegt. Natürlich fehlt auch das aktuellste Office-Paket von LibreOffice nicht, das u.a. Programme zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Erstellung von Präsentationen und Datenbanken enthält. Der server4education (s4e) steht für hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit. Weiters zeichnet er sich durch die vereinfachte Verwaltung (YaST/AutoYaST), hochperformante Paketverwaltung und Interoperabilität mit Windows aus. Das aktuelle Serverbetriebssystem beinhaltet Samba, sodass sowohl Windows XP/7 Workstations als auch Linux-Clients problemlos in einer Active Directory-Domänen Umgebung eingesetzt werden können. Neu seit der letzten Version ist der eigens entwickelte „terminalserver4education“. Dieser kombiniert den server4education mit dem desktop4education und erlaubt es auf einfachste Art und Weise Terminalserver-Sitzungen sowohl im Intranet als auch über das Internet zu realisieren. Eine Integration in tragbare Geräte (Tablet, Netbooks, ...) ist in Planung.

Es ist sowohl eine Integration in vorhandene Infrastrukturen als auch der Aufbau komplett neuer Netzwerke in den Bildungseinrichtungen möglich. Im Rahmen des 2 Systeme - Postulats - kommerzielle sowie freie und Open Source Software - stellen diese Angebote eine attraktive Ergänzung bzw. Alternative dar.

Der Einsatz von d4e auf allen Client-Rechnern in Österreichs Schulen soll aber nicht der einzige Schritt der Initiative bleiben. Auch in den pädagogischen Hochschulen soll Open Source etabliert werden, um schon die angehenden Lehrer/innen damit vertraut zu machen. Auf dieser Grundlage kann in weiterer Folge ein dreistufiges Support-System realisiert werden – von den Lehrer/innen an der Schule über regionale Cluster bis hin zu den beteiligten Unternehmen. Weiters werden von dem Projektteam selbst laufend Schulungen auf den Gebieten Open Source in Schulen und Administration von Open Source Lösungen österreichweit angeboten.

Wenn Sie den desktop4education nicht installieren oder nur testen möchten, können Sie die d4e-LIVE Version einsetzen. Diese startet direkt nach dem Einschalten des Computers von einem USB Stick/von einer DVD und ein bestehendes System bleibt dabei unverändert.

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Freie und quelloffene Software

200px-tux.pngDas Projekt desktop4education basiert auf dem Betriebssystem Linux bzw. auf der speziellen Linux Distribution openSUSE. Eine Distribution ist eine Zusammenstellung von Software, die als Komplettpaket weitergegeben wird. Die Gründe dafür können verschieden sein. Ein typisches Beispiel sind Software-Komponenten, die nur dann sinnvoll genutzt werden können, wenn sie gemeinsam mit anderer Software installiert werden, oder weil ein Programm vom Vorhandensein anderer Programme abhängig ist, um gestartet werden zu können. Es kommt auch häufig vor, dass ein Distributor der Zusammenstellung eigene Besonderheiten mitgibt, die es in dieser Form nirgendwo anders gibt. Vor allen Dingen im Bereich der freien Software wird dieses Konzept häufig genutzt. So gibt es Linux-Distributionen ebenso wie BSD-Distributionen und Distributionen freier DOS-Versionen. Der Vorteil für den Distributor liegt darin, dass er die quelloffene Software nahezu beliebig anpassen kann. So entsteht auch häufig die Situation, dass es für ein und dieselbe Software verschiedene Distributionen gibt. Diese basieren dann auf den gleichen Quelltexten, haben aber spezifische Eigenheiten in der Installation, im Erscheinungsbild (Look-and-Feel), in der konkreten Programmauswahl, im Design, etc.

openSUSE, ehemals SUSE Linux und SuSE Linux Professional, ist eine Linux-Distribution des deutschen Unternehmens SUSE Linux GmbHopenSUSE ist ein von der Firma Novell gefördertes, weltweit verfügbares Gemeinschaftsprojekt, das die Verbreitung von Linux vorantreiben möchte. Das Projekt gibt jedem freien Zugriff auf die am einfachsten benutzbare Linux-Distribution der Welt, openSUSE. openSUSE enthält alles, was Entwickler oder Enthusiasten benötigen, um mit Linux anzufangen. Zu Hause unter opensuse.org, ermöglicht das Projekt einen einfachen Zugriff auf alle Pakete und Veröffentlichungen. Es bietet außerdem umfangreiche Entwicklungsprogramme für die Gemeinschaft zum freien Zugriff auf den Entwicklungsprozess, der zum Erstellen von openSUSE genutzt wird.

Die drei Hauptziele des openSUSE Projektes sind:

  • openSUSE soll die am einfachsten erhältliche und die am weitesten verbreitete Linux-Distribution werden.
  • Eine quell offene Zusammenarbeit in Gang bringen, um openSUSE zur am besten nutzbaren Linux-Distribution der Welt zu einer Arbeitsumgebung für neue und erfahrene Linux-Nutzer zu machen.
  • Starke Vereinfachung und Öffnung des Entwicklungs- und Paketbauprozesses, um openSUSE zur Plattform der Wahl für Linux- und Anwendungsentwickler zu machen.

Viele zentrale Überlegungen spielen bei der Entwicklung und Verbreitung von freier und quelloffener Software eine wichtige Rolle:

  • Jeder Benutzer/jede Benutzerin eines Computers sollte seine/ihre Programme für jeden Zweck einsetzen, kopieren, in kleinerem oder größerem Rahmen weitergeben, zu verstehen suchen, ändern und verbessern können ohne Lizenzgebühren bezahlen zu müssen.
  • Jeder Benutzer/jede Benutzerin eines Computers sollte die Möglichkeit haben, seine/ihre Programme in einer Sprache seiner/ihrer Wahl zu benutzen.
  • Jeder Benutzer/jede Benutzerin eines Computers sollte sämtliche Möglichkeiten haben, seine/ihre Programme zu benutzen, auch im Falle einer Behinderung.

Fast alle Programme von d4e/s4e erfüllen schon diese gewünschten Anforderungen und wir arbeiten daran, dass jegliches Programm, das Sie benötigen, unter Lizenzbedingungen erhältlich ist, die Ihnen diese Freiheiten zugestehen. Derzeit gibt es spezielle Ausnahmen für einige Treiber, die es nur in Binärform gibt, ohne die ein modernes Betriebssystem auf vielen Rechnern nicht vollständig installiert werden kann. 

Freie Software

fsf.pngFreie Software heißt auf Englisch free software. Das englische free bedeutet sowohl "kostenlos" als auch "frei". Beides trifft bei der Freien Software zu. Diese Freiheiten ermöglichen der Open Source-Gemeinschaft zu wachsen und ihre gemeinsame Erfahrung und ihr Wissen weiterzugeben, um die Software zu verbessern und sie für den Einsatz in neuen Gebieten und Branchen anzupassen.

Um aus "Was ist freie Software" der "Free Software Foundation" zu zitieren, sind die wichtigsten Freiheiten freier Software beschrieben als:

  1. die Freiheit, Programme für jeden Zweck auszuführen,
  2. die Freiheit, die Funktionsweise eines Programms zu untersuchen und es an seine Bedürfnisse anzupassen,
  3. die Freiheit, Kopien weiterzugeben, damit man anderen helfen kann,
  4. die Freiheit, das Programm zu verbessern und seine Verbesserungen an die Öffentlichkeit zu bringen, damit jeder profitiert.

Die soziale Bewegung für Freie Software gibt es seit mehr als zwei Jahrzehnten. Diese Bewegung hat Millionen an Codezeilen, Dokumentation und eine dynamische Gemeinschaft hervorgebracht. Jeder, der sich daran beteiligt, kann stolz auf sich sein. Und sei es nur ein Anwender, Förderer, Übersetzer ...

Handout: What is free software? (http://fsf.org)

Quelloffene Software ("Open Source")

Quelloffene Software ist ein Ausdruck, der 1998 geprägt wurde, um die Doppeldeutigkeit des englischen Wortes free zu beseitigen. Die "Open Source Initiative" beschreibt quelloffene Software in der "Open Source Definition". Quelloffene Software erfreut sich fortdauernd wachsenden Erfolges und breiter Wahrnehmung.

openSUSE bzw. desktop4education bezeichnet sich gern als quelloffene Software. Während manche freie und quelloffene Software für konkurrierende Bewegungen mit unterschiedlichen Zielen halten, betrachten wir freie und quelloffene Software weder als voneinander verschieden noch als unverträglich.